Dienstag, 2. Februar 2016

Halbzeit....

Halbzeit:
5 1/2 Monate sind nun vorbei und damit die erste Hälfte meines Austauschjahres in Argentinien.


Es kommt mir überhaupt nicht so vor, als wäre ich schon so lange hier. Ich kann mich noch sehr gut an meine Ankunft und den Empfang durch meine erste Familie erinnern. Und jetzt ist schon die Hälfte meiner Zeit rum und in 164 Tagen fliege ich wieder zurück nach Deutschland.

Der größte Unterschied zu Deutschland ist das Wetter, was wirklich um einiges besser hier ist. Und da sind da noch meine neuen Familien. Man, habe ich da ein Glück gehabt. Ich fühle mich hier richtig wohl. Und das beste ist, dass ich wirklich zwei neue Brüder bekommen habe. Die beiden sind mir richtig ans Herz gewachsen und ich würde die beiden nie im Leben tauschen wollen. 


Und das, obwohl Franco seit meiner zweiten Woche in Argentinien nicht mehr da ist. Aber wir schreiben immer und sind irgendwie auch über diese Distanz richtige Geschwister geworden. Das liegt wohl daran, dass er gerade das gleiche wie ich in der Slowakei erlebt. 


Ich war in den ersten Monaten ziemlich viel wandern und habe viel von der Gegend kennengelernt. Nicht nur, dass meine Familie das liebt, es ist auch die Lieblingsaktivität von meinem Rotary Club. Ehrlich, ich bin schon vorher nicht so gerne gewandert und da hilft auch die tolle Aussicht nicht wirklich. Aber ich bin trotzdem häufig mitgegangen und hatte viel Spaß mit meiner Familie. 






Meine Familie war mit mir auf tollen Reisen nach Las Termas, Chile und in Mexiko unterwegs und ich habe so viel erleben dürfen. Und dafür bin ich so unglaublich dankbar. Ich hatte die besten ersten drei Monate, die man haben kann. Mit der besten Familie und einem tollen Bruder.






Ich merke jetzt schon beim Schreiben, dass dieser Eintrag sehr lang werden wird, aber in einem halben Jahr in einem anderem Land sieht und erlebt man halt sehr viel. Wenn man alles, was man erlebt hat, nochmal aufschreibt, wird man doch ein wenig emotional und realisiert man erst richtig, was alles tolles passiert ist. 

Ein Jahr ohne Eltern, ohne Freunde, ohne Sprache, nur mit seinen Koffern am Flughafen...
Wenn man aus dem Flugzeug steigt und man eine super tolle erste Familie hat, die einen am Flughafen abholt, ist das alles gar nicht mehr schlimm und man freut sich nur noch auf jeden Tag. Egal was kommt und egal, ob man Spanisch kann oder nicht, denn das kommt alles mit der Zeit.


Ich kann mittlerweile auch ganz gut Spanisch, würde ich mal sagen. 
Es gibt Leute, die behaupten, Spanisch lernen wäre leicht. Mag sein, dass es Sprachen gibt, die noch schwerer sind zu lernen, aber ich finde Spanisch auch schon sehr schwer zu lernen. Zumindest habe ich ein wenig dafür gebraucht. Aber nach 5 Monaten in Argentinien bekomme ich jetzt ab und zu ein Lob, wie gut ich doch schon Spanisch sprechen kann. Vielleicht wollen die auch nur nett zu mir sein, aber ich freue mich trotzdem :-). 

Nach meinem Wechsel in meine zweite Familie war ich noch mal im Urlaub und zwar in "Mar del Plata". Dort haben wir Silvester und meinen Geburtstag gefeiert und drei Wochen Strandurlaub gehabt. 



Und mit meiner zweiten Familie hatte ich wieder einen Abschied von meiner (Gast-) Schwester, die jetzt für ein Auslandsjahr in Gotha ist, um dort Deutsch und mein Heimatland kennen zu lernen. 
Und in Córdoba habe ich mich dann noch von meiner zweiten (Gast-) Schwester verabschieden müssen, da sie jetzt studieren wird. 


Jetzt habe ich noch einen kleinen Bruder und ich sage es mal so... Ich und ein 10-jähriger für 3 Monate in einem Haus ist vielleicht nicht die beste Idee. Er geht mir manchmal schon sehr auf die Nerven. Er wuselt ständig um mich herum, egal, ob ich abends in Bett gehe oder morgens aufwache. In solchen Momenten habe ich gemerkt, wie sehr ich meine eigene Schwester doch lieb habe und sie doch nicht so "schlimm" ist, wie ich manchmal dachte. Ich vermisse Dich, Malou.


Auf jeden Fall ist mein Leben hier "fast" schon wieder vorbei und ich kann es noch gar nicht richtig fassen, denn alles kommt einem so "weißt du noch vor kurzem" vor. 
Wenn Svea und ich über unsere ersten Tage hier reden oder über Dinge, die in Deutschland passiert sind, sagen wir immer "letztens", aber das ist schon über 4 Monate her. Wir raffen es einfach nicht, dass wir schon so lange hier sind. Aber so ist das halt. Für uns beide ist halt alles erst vor kurzem passiert. 

So schnell rast die Zeit also. Man denkt nicht drüber nach und schon ist wieder ein, zwei Wochen vorbei. 🕕🕒🕣🕚

Und da alles so schnell geht, habe ich auch schon ein wenig das Gefühl, dass ich mich schon bald von meinem Leben hier verabschieden muss. Aus dem Leben, wo die Schüler drei Monate Ferien haben, wo die Uhrzeit nicht ganz so wichtig ist, wo alle dich Anlächeln, und alle, alles über dich wissen wollen und dich fragen, ob es auch Tomaten in Deutschland gibt. 
Verabschieden aus dem Land, wo es so herrlich warm ist und das so groß ist, dass man schon mal drei Tage im Auto sitzt, bis man am Meer ankommt. 
Verabschieden aus dem Land, wo ein 15. Geburtstag etwas ganz besonderes ist und die Mädchen in Prinzessinnenkleidern kommen und es eine Mega-Party mit Super-DJ und eigenem Fotoautomaten  gibt.



Und wo schlafen in der Schule nicht schlimm ist und alle es machen. Und die Lehrer auch nicht mit Herr oder Frau angesprochen werden, sondern nur mit Lehrer (Profe) und mit Küsschen auf die Wange begrüßt werden. 

Das Leben hier ist schon so ganz anders als in Deutschland, aber ich habe mich schon an vieles gewöhnt, auch an den Mittagsschlaf, das niemand von 14 bis 17 Uhr auf der Straße ist und das es das Abendessen gerne mal auch erst nach 22.00 Uhr gibt.



Wie ihr lest, geht es mir also ganz gut. So, nun habe ich aber genug auch genug geschrieben.
Bis bald, Eure Feline. 

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